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Die Schweiz, schon bald ein Drittwelt-Land?

Wenn wir am 18. Juni 2023 über das Stromfresser-Gesetz abstimmen, dürfte ein Ja zu einem schnellen Abstieg der Schweiz in Richtung Drittweltland führen. Schauen wir uns die Fakten an:

Das Bundesamt für Energie (BFE) teilte am 25. September 2022 mit: «In der Schweiz wird Strom zu 61.5% aus Wasserkraft, zu 28.9% aus Kernkraft, zu 1.9% aus fossilen und knapp 7.7% aus neuen erneuerbaren Energien produziert (= Schweizer Produktionsmix 2021).»

Dieser Produktionsmix schlüsselt allerdings nur die rund 25% Strom am gesamten Energiemix auf. 60% der verbrauchten Energie stammt aus fossilen Energieträgern, also Öl, Benzin und Gas.

Die Kernkraftwerke müssen in den nächsten Jahren abgeschaltet werden. Schon nur der Ersatz dieses Stroms bedeutet, dass die Produktion von Strom aus neuen erneuerbaren Energien verfünffacht werden muss. Allerdings ist das eine theoretische Rechnung, die nicht aufgehen kann. Kernkraftwerke liefern konstante Bandenergie, Sonne und Wind bringen nicht planbaren Flatterstrom. Meistens zu wenig, manchmal zu viel. Der Anteil Wasserkraft dürfte nicht wesentlich gesteigert werden können. Im Gegenteil, die verfügbare Wasserkraft muss primär dazu genutzt werden, die Schwankungen von Sonnen- und Windstrom zu glätten. Es müssen deshalb immer grosse Reservemengen an Wasserkraft verfügbar und abrufbar sein, was den Anteil der Versorgung mit Wasserkraft vermindern wird.

Dann müssen bis 2050 noch die 60% fossile Energie ersetzt werden. Das ist schlicht ein unrealistisches Ziel. Wir müssen die Schweiz mit Solar- und Windenergieanlagen zubauen, unzählige Milliarden Franken ausgeben und werden trotzdem auf keinen grünen Zweig kommen.

Das Stromfresser-Gesetz ist ein klares Ermächtigungsgesetz. Es legt fest, welche CO2-Reduktionsziele erreicht werden müssen. Wie das geschehen soll, ist im Detail nicht festgelegt. Bund und Kantone sind aufgefordert, Massnahmen zu erlassen, um die festgelegten Ziele zu erreichen. Da es nicht möglich sein wird, genügend Strom zu produzieren, werden zwangsläufig viele Sparmassnahmen auf uns zukommen. Die knappe Energie wird sehr teuer, viele Leute werden sich vieles nicht mehr leisten können. Unsere Wirtschaft wird international nicht mehr wettbewerbsfähig sein. Doch allein über den Preis lassen sich die rigorosen Sparmassnahmen nicht steuern. Es wird daher zusätzlich viele Verbote, Einschränkungen, Kontrollen und Zwänge geben. Grob geschätzt, werden wir unseren täglichen Energieverbrauch auf weniger als 50% von heute reduzieren müssen.

Dr. Andreas Hieke, Physiker, Stanford University und Gründer von Themis Scientific, LLC. hat den Zusammenhang von Energieverbrauch und Zivilisation intensiv ergründet. In einem ausführlichen Artikel, veröffentlicht in der Weltwoche, zeigt Hieke, welche Konsequenzen die Annahme des Stromfresser-Gesetzes für uns hätte. Wohlstand herrscht in Ländern mit hohem Energieverbrauch.

«In den USA beträgt der Konsum 245 kWh pro Person und Tag, in Deutschland 130 kWh, in der Schweiz 111 kWh, in China dagegen nur 85 kWh, in Indien 19 kWh und in Afghanistan 2,6 kWh.»

Die USA schwingen oben aus, weil sie mit Energie seit je her verschwenderisch umgehen. Die Häuser sind kaum isoliert. Deutschland liegt mit 130 kWh als Industrienation noch über der bereits jetzt sparsamen Schweiz mit weniger Schwerindustrie. Zur Ersten Welt zählen Zivilisationen mit einem täglichen pro Kopf Verbrauch von 100 und mehr kWh. Hieke schliesst daraus:

«Eine Verringerung der Verfügbarkeit von Energie (oder eine nennenswerte Verteuerung und damit verbundene Reduktion der Verwendung) ist für ein Industrieland mit höchster Wahrscheinlichkeit der Weg in die Zweite oder Dritte Welt. Denn die Verbesserung der Energieeffizienz hat physikalische Grenzen. Die Illusionen, man könne das Problem durch etwas Stromsparen oder durch Einschränkungen beim Duschen beschränken, sind grotesk.»

Die Kernaussage Hiekes lautet:

Eine Verringerung der Verfügbarkeit von Energie ist der Weg in die Dritte Welt.

Wenn wir in der Schweiz den Energieverbrauch um 50% reduzieren, werden wir beim Lebensstandard hinter die Türkei zurückfallen.

«Auch wenn klimatische Veränderungen unvorhersehbare und zerstörerische Konsequenzen haben können – muss man im Lichte dieser Zahlen sagen, dass die Welt beziehungsweise die Menschen, die auf ihr leben, vorrangig nicht ein «Klimaproblem» haben. Nein, die Menschheit hat primär ein Energieversorgungsproblem. Denn solange man billige, nahezu unerschöpfliche und umweltfreundliche Energie verfügbar hat, kann man fast in jedem Klima gut überleben – von Sibirien oder Alaska bis Saudi-Arabien oder Südkalifornien. Man kann heizen, kühlen, Meerwasser entsalzen und energieintensive Industrien betreiben.»

Zurecht geisselt Andreas Hieke die UN Climate Change Conference COP 27 vom November 2022, abgehalten in Ägypten, wo es einmal mehr primär um die globale Umverteilung ging, und er kommt zur Erkenntnis:

«Eine bessere Verwendung des Geldes bestünde vermutlich darin, dieses in die Entwicklung von neuartigen Technologien zur Erzeugung, Speicherung und effizienten Verwendung von Energie einzusetzen.

Dies setzt jedoch freie Wissenschaften auf Spitzenniveau wie auch funktionierende Hightech-orientierte Gesellschaften voraus, die den Nährboden und hilfreiche Randbedingungen für solche Entwicklungen bieten. Es darf ernsthaft bezweifelt werden, dass entsprechende wissenschaftlich-technische Entwicklungen – neue Kernreaktoren, Nanomaterialien, Speichertechnologie, Solarthermie usw. – in der Zweiten oder Dritten Welt durchgeführt werden, nur weil ein paar Milliarden Dollar aus dem Norden regelmässig überwiesen werden.»

Und weiter:

«Man propagiert weltweite CO2-Neutralität als Ziel für 2050 und suggeriert gewaltige Gewinne daraus: Investitionen von 1,8 Billionen US-Dollar zwischen 2020 und 2030 könnten, so die Darstellung, ein Plus von 7,1 Billionen erbringen. Dabei sind allerdings nirgends Analysen zur physikalisch-technischen Machbarkeit, geschweige denn zu Nebenwirkungen zu finden.»

«Wie schon oft in der Geschichte von Technik und Wissenschaften werden Antworten und Lösungen dieser globalen sozialen Probleme bezüglich Energie durch Erfindungen im Bereich Physik, (Bio-)Chemie und Ingenieurwissenschaften kommen, unterstützt durch intelligente, weitsichtige Investoren – und nicht aus Klima-Instituten oder Parteizentralen. Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Fortschritt setzt notwendigerweise den freien Austausch von Fakten, Daten, Ideen, Meinungen und Interpretationen voraus. Niemand kann für sich in Anspruch nehmen, per Definition oder durch Geburt oder Parteizugehörigkeit die Wahrheit und den richtigen Weg zu kennen.»

«Wohlstand und Entwicklung – eine Frage der Energie»

Viel Text, viele Fakten, eine gescheite Analyse und klare Erkenntnisse. Dr. Andreas Hieke macht deutlich, dass das Stromfresser-Gesetz keine Lösungen, sondern nur schwere Probleme für die Schweiz bringt. Ohne dem Klima einen Gefallen zu tun, können wir uns mit der Annahme des Gesetzes bloss in Richtung Dritte Welt entwickeln. Das kann und darf niemals unser Ziel sein.

Deshalb am 18. Juni 2023, ein klares NEIN zum Stromfresser-Gesetz!

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