Jetzt aktiv werden!
Artikel

NEIN zur Umweltverantwortungsinitiative der Allianz für Umweltverantwortung

Am 9. Februar 2025 stimmt die Schweiz über die Umweltverantwortungsinitiative ab. Die Initiative fordert, dass wir innerhalb der planetaren Grenzen leben müssen. Das tönt schön und sogar vernünftig. Allerdings ist die Formulierung völlig abstrakt. Über die Art und die Folgen der Umsetzung lassen die Initianten nichts verlauten. Nach einer Annahme der Initiative muss der Gesetzgeber die Details der Umsetzung regeln. In solchen Fällen muss man immer sehr intensiv darüber nachdenken, welche konkreten Auswirkungen zu gewärtigen wären.

Die Initianten definieren die planetaren Grenzen so:

Die planetaren Grenzen beschreiben, wie viel Umweltbelastung die Erde verkraftet. Diese müssen wir einhalten, um die Zukunft der Menschheit langfristig zu sichern. Sie umfassen kritische Bereiche wie Klimawandel, Artenvielfalt, Wasser- und Landnutzung sowie Verschmutzung von Luft, Wasser und Böden.

Werden diese Grenzen überschritten, riskieren wir schwerwiegende und oft unumkehrbare Schäden für die Umwelt und uns Menschen. Die Initiative fordert, dass die Schweiz diese Grenzen respektiert und somit eine Zukunft ohne fortwährende Umweltkrisen ermöglicht.

Picken wir das Beispiel der Landnutzung heraus. Da müssen wir bis in 10 Jahren die Überschreitung der planetarischen Grenzen beendet haben. Das heisst, die Bevölkerung muss sich von dem ernähren, was das (eigene) Land hergibt. Dabei ist insbesondere zu beachten, dass die Artenvielfalt erhalten werden muss und die Luft, das Wasser und die Böden nicht belastet werden dürfen. Schon Monokulturen, wie beispielsweise Getreidefelder dürften den Initianten ein Dorn im Auge sein. Dünger und Pflanzenschutzmittel gefährden die Artenvielfalt, verschmutzen potentiell das Wasser und belasten die Böden. Sie müssen wohl komplett verboten werden.

Aktuell hat die Schweiz 9 Millionen Einwohner. Der Selbstversorgungsgrad liegt bei 46%, was nur dank intensiver, hoch produktiver Landwirtschaft möglich ist. Wenn wir die planetaren Grenzen einhalten wollen, dürfen wir selbstverständlich keine Lebensmittel mehr importieren. Wir würden sonst die planetarischen Grenzen zu Lasten anderer Völker überschreiten und die geforderte soziale Verträglichkeit schwer verletzen. Damit fallen auf Anhieb 54% der heute verfügbaren Lebensmittel weg. Selbstverständlich darf die Landwirtschaft, wie bereits ausgeführt, auch nicht mehr so intensiv produzieren. Wenn die von den Initianten genannten planetarischen Grenzen eingehalten werden sollen, müsste die landwirtschaftliche Produktion wohl um 50% oder mehr zurück gehen. Gehen wir von 50% aus, blieben uns noch höchstens 23% der heute verfügbaren Lebensmittel.

Werfen wir doch einen Blick in die Geschichte (Quelle ist das Historische Lexikon Schweiz HLS):

Während des zweiten Weltkrieges gab es die sogenannte Anbauschlacht. Sie beruhte auf der Ausnützung aller Ressourcen in Anbau und Wiederverwertung, organisiertem Einsatz der Produktionsmittel wie der menschlichen Arbeitskraft «unter rücksichtsloser Einschränkung aller nicht lebenswichtigen Tätigkeiten».

Damit stieg der Selbstversorgungsgrad von 52% auf 59%, verbunden allerdings mit einer Senkung der durchschnittlichen Kalorienmenge pro Person und Tag von 3200 auf 2200 kcal.

Am Ende des zweiten Weltkrieges lebten 4.4 Millionen Leute in der Schweiz. Das ist nicht ganz die Hälfte der heutigen Bevölkerung. Die bebaubare Landfläche war erheblich grösser als heute, denn die Dörfer und Städte waren deutlich kleiner und Infrastrukturen wie Strassen, Bahn und Freizeitanlagen, waren bescheiden. Rücksichtnahme auf die Artenvielfalt oder das Klima waren kein Thema während der Anbauschlacht. Anstelle von grossflächiger Renaturierung war die Gewinnung von bebaubaren Flächen im Fokus. Trotz Anbauschlacht konnte die Schweiz ihre 4.4 Millionen Leute nicht selbst ernähren. Ohne Lebensmittel-Importe hätte es nur für 2.6 Millionen gereicht. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Kalorienmenge pro Person von 3200 auf 2200 Kalorien pro Tag reduziert werden musste. Das geschah durch eine strenge Rationierung der Lebensmittel. Hätten die Leute sich ernährt wie vor dem Krieg, hätten die Nahrungsmittel aus eigener Produktion nur für knapp 1.8 Millionen Leute gereicht.

Von der heute noch nutzbaren Anbaufläche ausgehend und unter Berücksichtigung der zusätzlichen Einschränkungen, die es während der Anbauschlacht noch nicht gab, dürfte es nach Annahme und Umsetzung der Initiative noch für maximal 1 bis 1.2 Millionen Menschen genügend Nahrung in der Schweiz haben. Die Landwirtschaft müsste komplett auf biologischen Anbau umgestellt werden.

Der Gesetzgeber wäre folglich gezwungen, für eine Reduktion der Bevölkerung um 85 bis 90% der Einwohner innerhalb von 10 Jahren zu sorgen. Aus der Sicht von Empathie freien Öko-Fanatikern kann eine solche Dezimierung der Bevölkerung ein Segen sein. Allerdings ist schwer zu erklären, wie sie zur Forderung kommen, der ganze Umbau müsse sozialverträglich gestaltet werden.

Wir dürfen nicht ausser Acht lassen, dass die Initianten nicht nur Öko-Fanatiker sind, sondern ebenso fanatische Antikapitalisten. Die Initiative will auch den Konzernen an den Kragen gehen und die gesamte Gesellschaft sozialistisch umbauen. Die Initianten sind klassische Steinzeitkommunisten. Der von uns speziell beleuchtete Aspekt der Landnutzung ist nur ein Teil dessen, was die Initiative will. Doch schon allein dieser Teil ist mehr als ausreichend, um den Wahnsinn zu erkennen.

Natürlich wird bei Annahme der Initiative das aufgezeigte Szenarium nicht innerhalb von 10 Jahren umgesetzt. Die direkte Demokratie und das Vielparteiensystem werden die schlimmsten Auswüchse verhindern. Doch wenn wir den Wahnsinn in die Bundesverfassung aufnehmen, werden die fanatischen Initianten alles daransetzen, die Demokratie mit Hilfe der Justiz sukzessiv auszuhebeln. Schliesslich könnten sie jederzeit die Verfassung geltend machen, wenn die Demokratie bei der radikalen Umsetzung nicht mehr mitspielen will.

Wehret den Anfängen! Die Umweltverantwortungsinitiative muss abgelehnt werden. Ein klares NEIN am 9. Februar muss die Antwort sein.

Artikel teilen
weiterlesen
Kontakt
SVP Wiesendangen
8542 Wiesendangen
E-Mail
Social Media
Besuchen Sie uns bei:

Diese Seite teilen

Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten und Zugriffe auf unsere Webseite analysieren zu können. Ausserdem geben wir Informationen zur Nutzung unserer Webseite an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Details ansehen
Ich bin einverstanden